Schimmel – ein häufiges Problem in Innenräumen. UBA-Experte Heinz-Jörn Moriske erklärt, was Schimmel eigentlich ist und wie man ihn vermeidet oder bekämpft.
Was ist Schimmel und wie kann ich ihn erkennen?
Unter Schimmel versteht man sowohl Schimmelpilze als auch einige Bakterien, die oft zusammen mit Schimmelpilzen auftreten. Erkennen kann man ihn an dunklen Flecken an der Wand oder auch an dem muffig-modrigen Geruch. Nicht zu verwechseln ist Schimmel allerdings mit Hausschwamm, das sind holzzerstörende Pilze. Und Achtung: Nicht jeder Schimmel ist sichtbar! Verdeckte Schimmelschäden, zum Beispiel in Hohlwänden oder im Fußboden, werden oft nicht entdeckt und geben so über längere Zeit Schimmelbestandteile ab, wodurch sich die Konzentration in der Raumluft erhöht.
Woher kommt Schimmel?
Zu den häufigsten Ursachen für Schimmelbefall zählen eine zu hohe Luftfeuchtigkeit und wenig Luftaustausch. Auch Feuchtigkeit in Baumaterialien und die Zimmertemperatur spielen eine Rolle. Entscheidend ist aber die Feuchte. Diese entsteht zum Beispiel beim Kochen, Duschen und Wäschetrocken. Auch von außen kann Feuchtigkeit in die Wohnung kommen: Schäden am Gebäude machen es der Feuchtigkeit leicht, in die Wohnung einzudringen. Undichte Gebäudehüllen oder Rohrbrüche sind deshalb gefährlich. Auch Überschwemmungen und Hochwasser halten Gebäude tagelang feucht und bergen ein hohes Schimmelrisiko.
Ist Schimmel gefährlich für die Gesundheit?
Das hängt davon ab, wie groß der Schimmelbefall ist und wie lange man ihm ausgesetzt ist. Nicht jeder Schimmel ist gesundheitsschädlich. Einige Schimmelpilze in der Luft sind vor allem für Asthmatiker, ältere Menschen und Allergiker problematisch.
Welche Tipps haben Sie, um Schimmel vorzubeugen?
Der einfachste und effektivste Weg ist regelmäßiges Lüften und Heizen. Das klingt einfach, wird aber oft falsch gemacht. Jeden Morgen sollte man die Fenster für fünf bis zehn Minuten weit öffnen. Durchzugsluft erhöht den Lüftungserfolg. Reines Ankippen der Fenster reicht nicht aus. Im Sommer kann man auch mal länger lüften. Sommerschimmel im Keller verhindert man durch Lüften in den späten Abendstunden oder frühen Morgenstunden. Auch nach dem Duschen, Kochen und beim Wäschetrocknen empfehle ich: Türen und Fenster auf! Schränke und Betten sollten etwas entfernt von der Wand stehen, damit die Luft gut zirkulieren kann. Das Gebäude muss baulich intakt und trocken sein. Baumängel oder Havarien wie Rohrbrüche sollte man dem Vermieter oder Hausbesitzer sofort anzeigen.
Der Ernstfall ist eingetreten, ich habe Schimmel in meiner Wohnung entdeckt. Was kann ich jetzt tun?
Kleine, glatte Schimmelflächen können Sie meist problemlos selbst beseitigen. Verwenden Sie dazu normalen Haushaltsreiniger und entsorgen Sie den Wischlappen anschließend. Die Fläche muss dann gut trocknen und im Auge behalten werden, um eventuell wiederkehrenden Schimmel direkt wieder zu bekämpfen. Große Flächen sollten immer von Fachleuten saniert werden. Dauerhafte Feuchtschäden, versteckter Schimmel oder Gebäudeschäden sind schwieriger zu behandeln. Das wichtigste ist es, den Schimmel so schnell wie möglich zu beseitigen und ihm so die Grundlage für ein erneutes Wachstum zu entziehen.
Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/themen/tueren-fenster-auf-gegen-schimmel,
Veröffentlichung am 13.04.2016